2.6.2. Einleitung

Die Elliott Wellen Theorie ist eines der kompliziertesten Modelle der Aktienanalyse und zudem in der wirtschaftswissenschaftlichen Literatur sehr umstritten.[83] Ursprünglich war dieses Modell aber nicht zur Prognose sondern als Beschreibung des Marktverhaltens gedacht.[84] Zudem wurde es für große Aktienindizes, speziell für den Dow Jones Industrials Average entwickelt.[85] Somit liefert es weniger nützliche Ergebnisse bei der Betrachtung von Einzelwerten, weshalb im Folgenden hauptsächlich auf die Auswirkungen im Zusammenhang mit Indizes eingegangen wird.

Es existieren drei wesentliche Bestandteile innerhalb der Wellentheorie: Die Formationen, die Verhältnisse und der zeitliche Aspekt.[86] Am bedeutsamsten sind die Formationen. Hiermit sind die verschiedenen Wellenmuster gemeint, die ein Kursverlauf besitzen kann. Mit Hilfe der Ratio-Analyse werden die Verhältnisse zwischen den verschiedenen Wellen gemessen, in dem sie zueinander in Beziehung gesetzt werden. Die zeitlichen Beziehungen dienen dazu die Formationen und die Verhältnisse zu bestätigen, allerdings sind sie von geringer Bedeutung, da nicht alle Elliott-Anhänger ihre Zuverlässigkeit akzeptieren.[87]

Dieses Kapitel beschreibt zunächst den Aufbau und das Muster der Wellen-Theorie und befasst sich danach mit der Verhältnisanalyse der Wellen und in diesem Zusammenhang mit der Thematik der Fibonacci Zahlenreihe.




83Vgl. Layr, W. (1993), S. 52 und Wikipedia (2007): Elliott Wellen.
84Vgl. Prechter, R./Frost, A. (2003), S.23.
85Vgl. Müller, T./Lindner, W. (2004), S. 624.
86Vgl. Murphy, J. (2000), S. 314.
87Vgl. ebenda.